„Unser täglich Brot gib uns heute!“ – Wenn es um den Konsum und die Beliebtheit von Brot geht, so steht dieses bei uns ganz oben auf dem Speiseplan. Doch sind die darin enthaltenen Kohlenhydrate gut für uns?
Etwa 300 verschiedene Brotsorten gibt es bei uns und der Jahresverbrauch an Brot liegt bei etwa 80 kg pro Person. Das macht uns im europäischen Vergleich zu Weltmeistern – zu Brot-Weltmeistern. Doch gerade in Zeiten von Glutenunverträglichkeit und Low-Carb Diäten gerät Brot und die darin enthaltenen Kohlenhydrate zunehmend in Verruf. Insbesondere der Mythos, Brot mache dick, hält sich hartnäckig und führt dazu, dass immer mehr Menschen bewusst auf den Konsum von Brot und Backwaren verzichten, aus Sorge, davon zunehmen zu können.
Macht Brot wirklich dick und sind Kohlenhydrate schlecht?
Was ist dran an dem Ernährungsmythos?
Die Idee, dass Kohlenhydrate hinderlich für die Gewichtsreduktion und damit schlecht sind, entstammt der Low-Carb-Theorie. Diese beruht auf der Annahme, dass der Körper durch eine kohlenhydratarme Ernährung mehr Fett aus der Nahrung verbrennt. Werden die Kohlenhydrate also reduziert, bzw. weggelassen, aktiviert der Körper eine Art „Notfallprogramm“, das den Körper zwingen soll, an die Fettreserven zu gehen, um seinen Energiebedarf zu decken. So zumindest die Theorie. In der Praxis ergibt sich daraus dann, dass Kohlenhydrate vom Speiseplan gestrichen werden. Das bedeutet, dass Brot, Obst, Kartoffeln, Nudeln oder Reis zu verbotenen Lebensmitteln werden. Stattdessen wird auf eine eiweiß- und fettreiche Ernährung gesetzt. Problematisch hierbei ist jedoch, dass eine solche Diät für die meisten Menschen nicht dauerhaft durchführbar ist, denn der Körper braucht Kohlenhydrate, um optimal versorgt zu sein und Energie zu haben.
Auf die Art der Kohlenhydrate kommt es an!
Kohlenhydrate an sich machen zunächst nicht dick und führen allein auch nicht zu einer Gewichtszunahme. Vielmehr kommt es auf die Art der Kohlenhydrate an – Stichwort: langkettige vs. kurzkettige Kohlenhydrate. Erstere stecken beispielsweise in Vollkornprodukten während letztere in Zucker und besonders in Weißmehl zu finden sind. Sicherlich hast du schon davon gehört, dass der Blutzuckerspiegel durch den Konsum von Vollkornprodukten langsamer ansteigt als dies bei Weißmehlprodukten und Co. der Fall ist. Hinzu kommt, dass Vollkorn- und ballaststoffreiche Produkte zu einem längeren Sättigungsgefühl führen, Heißhunger verhindern und somit zu einer geringeren Kalorienzufuhr führen. Hierauf kommt es letztendlich bei der Gewichtsreduktion an: die Kalorienbilanz.
Es geht also nicht darum, Kohlenhydrate von seinem Speiseplan zu verbannen, sondern diejenigen Lebensmittel zu sich zu nehmen, die genügend Energie liefern und den Körpern mit allen wichtigen Nährstoffen versorgen. Hierzu gehören neben Eiweiß und Fetten eben auch Kohlenhydrate. Natürlich ist eine eiweißreiche Ernährung für den Muskelaufbau wichtig, allerdings ist es auch hier wie überall im Leben: der Mix macht’s.
Tipps für eine clevere Ernährung
Jetzt fragst du dich bestimmt, was du tun und vor allem essen sollst. Hier kommen ein paar Tipps für deine Ernährung:
- verzichte nicht auf Kohlenhydrate
- achte darauf, dass du deinen Körper mit allen wichtigen Nährstoffen versorgst: hierzu zählen Eiweiß, Fette und Kohlenhydrate
- achte auf Ballaststoffe – diese sättigen, lassen den Blutzuckerspiegel langsamer ansteigen und sollen sogar vorbeugend für bestimmte Krankheiten sein
- verzichte weitestgehend auf Weißmehl und Zuckerbomben, bevorzuge stattdessen Vollkornprodukte
Fazit: Kohlenhydrate machen also nicht dick!
Wenn du trotzdem auf der Suche nach einer Alternative zu herkömmlichem Brot bist und dich sattessen und dennoch gut fühlen möchtest, dann probiere doch das nachfolgende Rezept für das eiweiß- und ballaststoffreiche „Sattmacherbrot“ aus. Es enthält wichtige Nährstoffe, die aus Haferflocken und Kernen stammen und liefert durch Quark und Eier viele Proteine.
- 500g Magerquark
- 500g kernige Haferflocken
- 4 Eier
- 2 Pck. Backpulver
- 1 TL Salz
- Kräuter nach Belieben
- evtl. Karottenraspel
- Sonnenblumenkerne, Kürbiskerne, Chiasamen etc. nach Bedarf
- Zunächst den Ofen auf 180° vorheizen.
- Nun die Eier mit dem Quark und dem Backpulver verrühren.
- Die Gewürze und Karottenraspel unterheben und mit den Haferflocken vermengen.
- Den Teig in eine mit Backpapier ausgelegte längliche Kuchenform geben. Wer mag, gibt nun die Kerne oder Samen obendrauf.
- Anschließend für ca. 1 Stunde im Ofen auf mittlerer Schiene backen.